Gerade grassieren sie wieder, die Selbstoptimierungs– oder gar -kasteiungspläne zum Jahresanfang … Ich bin da, mit Erich Kästner, sehr skeptisch:
„Je üppiger die Pläne blühen, um so verzwickter wird die Tat.
Man nimmt sich vor, sich zu bemühen, und schließlich hat man den Salat.“
(Erich Kästner im zweiten Vers seines „Spruchs in der Silvesternacht“)
Der Imperativ „Entspanne Dich!“ funktioniert genauso wenig wie das berühmte „Sei spontan!“ Daher möchte ich Euch nicht zu radikalen Entspannungsplänen oder einer strikten To-do-Liste-für-innere-Balance ermuntern, sondern Euch hier ein paar Anregungen für ein spielerisches „Au ja: 2016 könnte ich für meine Lebensfreude (mal wieder, weiterhin oder zum ersten Mal) …“ geben. Aus den Ideen, die Euch dabei kommen, werdet Ihr dann im Laufe des Jahres sicherlich einige umsetzen. Vielleicht entwickelt Ihr daraus Eure persönliche energiespendende Lebensfreudeliste?
Als hilfreiche und sehr entlastende Grundhaltung empfehle ich Euch: „Ich muss nicht, ich darf.“ (Unter diesem Motto steht auch mein nächstes Selbststärkungsseminar am 20. Februar 2016.) Das verhindert Frust bei Nichteinhaltung und weitet den Blick auf sehr wohltuende Weise. So könnt Ihr Euch verlocken statt Euch Druck zu machen!
Anleitung:
- Nimm Dir mein Impulskartenset für Selbststärkung und innere Balance zur Hand. (Falls Du es noch nicht hast: Hier kannst Du es kostenlos herunterladen, ausdrucken und ausschneiden.)
- Ziehe verdeckt ein paar Karten oder nimm die Begriffe, die Dich spontan besonders ansprechen.
- Notiere Dir die Titel/Themen der farbigen Zeile und lass jeweils viel Platz drunter. (Die Impulsfragen unter den Titeln sind hier nicht relevant. Die kannst Du Dir ein andermal vornehmen.)
- Denke über die Themen nach und schreibe alles auf, was Dir dazu einfällt. Was wollen Dir die Karten für 2016 sagen? Wie könntest Du in dem Bereich Deine Lebensfreude steigern, wie könntest Du Dir damit Gutes tun?
- Ergänze die Liste in den nächsten Tagen immer weiter; auch zu Kombinationen der Begriffe.
- Hab viel Freude bei der Umsetzung!
Hier zeige ich Euch an meinem Beispiel, was da unter anderem rauskommen kann:
Ich habe fünf Karten zu den Begriffen „Hören“, „Freundschaft“, „Sehen“, „Kreativität“ und „Fürsorge“gezogen.
Also, was will mein Lebensfreude-Orakel mir damit sagen? Für mich persönlich und für meine „Balance“-Arbeit?
Hören: Ich könnte … endlich wieder Gitarre und Klavier spielen (wenigstens hin und wieder); … mich quer durch meine lange vernachlässigten Musik-CDs hören (statt Radio und Hörbücher bei Küchenarbeit) …
bei „Balance“: Vielleicht lerne ich heuer, für meinen geplanten Online-Selbstlernkurs Audios zu erstellen? Und da spukt diese Idee mit der „Balance“-Interviewreihe als Podcasts in meinem Hinterkopf herum …
Freundschaft: Oh ja, die Pflege ist arbeitsbedingt 2015 definitiv zu kurz gekommen: besuchen, treffen, telefonieren, mailen. Unwahrscheinlich ist, dass ich zu handgeschriebenen Briefen zurückkehre, so schön ich die Idee eigentlich finde.
bei „Balance“: Ich definiere „Freundschaft“ hier etwas weiter und freue mich auf die Vertiefung der Frauennetzwerkkontakte, die ich 2015 begonnen habe; auch Arbeitskooperationen sind bereits angedacht.
Sehen: Ich möchte weiterhin eine Jahreskarte für meine Lieblingsgalerie nutzen und beim Heimradeln von der Arbeit hin und wieder kurz meine liebsten Bilder besuchen oder mich von neuen inspirieren lassen.
bei „Balance“: Das Orakel hat Recht, ich plane ein Farbseminar für Juni; das macht allen Beteiligten immer riesig Spaß. Und sonst? Nach dem wortlastigen Adventskalender im Dezember kann ich nun endlich wieder mehr Fotos für meine Blogbeiträge einsetzen und auch mit deren Gestaltung spielen (siehe Beitragsbild). Und ich möchte lernen, Videos für den geplanten Onlinekurs und für meinen Blog, z.B. zu Entspannungsübungen, zu erstellen.
Kreativität: Sicherlich werde ich weiterhin backen, Chutneys kochen, mein Balkongärtchen gestalten; vielleicht mal wieder buchbinden? + Hören: Wieder mehr tanzen (Auftakt: wir gehen im Januar auf einen Ball)!
bei „Balance“: Den Selbstlernkurs mit Audios und Videos habe ich schon notiert. + Sehen: Die Gestaltung eines ganz bestimmten „Anschau“-Produkts mit einer Netzwerkpartnerin wird bestimmt klasse. Und es reizt mich, Zeichnungen und „Handlettering“ zu üben und einzusetzen (z.B. bei weiteren Erinnerungspostern).
Fürsorge: Selbstfürsorglich möchte ich bald aus der Zuvielbelastung durch meinen Hauptjob rauskommen (= ein bestimmtes Projekt durchziehen) und dann die wieder- und zusätzlich (Überstundenabbau) gewonnene Freizeit auch für mich (Massagen, lesen, Filme gucken, nixtun) und die Freundschaftspflege nutze, nicht komplett für „Balance“ – auch wenn dort vieles liegenbleiben musste.
bei „Balance“: + Kreativität: ich freue mich auf weitere gute Saunaruheraumideen, wie ich sie oft freitags nach dem Fitnessstudio habe.
Das sind nur Ausschnitte, meine Liste ist bereits und wird sicherlich noch viel länger …
Und jetzt Ihr: Wie hat’s bei Euch geklappt? Wozu konnte das Lebensfreude-Orakel Euch anregen? Ich bin sehr gespannt!
PS: Ein tolles Anwendungsbeispiel einer Leserin findet Ihr hier.
Hallo liebe Sandra,
tolle Idee mit das Impulsekartenset als Lebensfreude-Orakel zu nutzen.
Und nach Deinem inspirierenden Ergebnis habe ich Lust bekommen, die Karten doch demnächst auch mal zu fragen:)
Mein besonderes Highlight in Deinem Artikel ist der Satz „Ich muss nicht, ich darf.“, den könnte mir gut als Begleiter durchs Jahr vorstellen – fühlt sich leicht an.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Jutta, herzlichen Dank für dieses schöne Feedback!
Ja, der Satz hat neulich auch Seminarteilnehmerinnen zu einem Gefühl von Leichtigkeit verholfen.
Auf dass das Orakel Dir zu wunderbaren Ideen verhelfen möge!
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
was für eine schöne Idee!!
Deine Impulskarten habe ich mir schon heruntergeladen – und ich finde sie toll! Und das Orakel werde ich nun auch bald befragen!
Lieben Dank für diese Inspiration!
Liebste Grüße von Martina
Liebe Martina, wie schön, das freut mich sehr! Viele gute Erkenntnisse und Anregungen wünscht Dir herzlich
Sandra