Diesen Beitrag vom April 2016 mache ich in Rahmen der Orangen Wochen beim Seelenbalancieren neu zugänglich. In der Zwischenzeit habe ich zusätzlich zum Aquarellmalen und zum Handlettering noch Sketchnotes (beides vereint findest du beispielsweise bei ANNAs wirksamen Wundersätzen für die innere Balance) und die tolle Technik Happy Painting für mich entdeckt. Ich bekomme immer sehr schnell Lust, meine neuen Kenntnisse in Produkte für BALANCE einfließen zu lassen – davon hast du dann auch etwas. Aber zunächst genieße ich den „Skizzen-Flow“ und probiere einfach herum.
In der Süddeutschen Zeitung war gestern ( also am 8.4.2016) ein ganzseitiger wunderbarer Artikel mit dem Titel „Mit Stift und Pinsel: Das Leben gezeichnet“ über die mir vorher unbekannte Gruppe Urban Sketchers Munich. Die Mitglieder – jede/r kann mitmachen! – bilden bei ihren Treffen mit jeweils persönlichem Blick grafisch ab, was sie sehen – in diesem Fall in Münchner Straßen, Parks und Museen. Bei den „Urban Sketchers“ handelt sich um eine internationale Bewegung.
Die Idee und die Ergebnisse, die übers Internet öffentlich gemacht werden, gefallen mir sehr! Auf dem Blog der Münchner Gruppe ist eine sehr interessante kleine Reportage des Bayerischen Rundfunks vom November 2015 zu sehen. Darin sagt u.a. eine Teilnehmerin, dass sie beim Skizzieren vollkommen bei sich ist und das als Moment der Achtsamkeit genießt; da habe sie keinen Kopf für etwas anderes. Das hat mich zu diesem Artikel inspiriert.
Ich selbst bin demnach eine „Rural Sketcher“. Aus jedem unserer Familienurlaube, meist irgendwo auf dem Land in Italien, Frankreich oder England, bringe ich ein oder zwei selbst gemalte Aquarellbilder mit. Ich zeichne und male vollkommen laienhaft, aber mit Freude. Eine „Amateurin“ ist ja wörtlich eine „Liebhaberin“.
Pro Bild verbringe ich ca. zwei Stunden mit dem Skizzieren und Kolorieren. Währenddessen bin ich ganz auf das Objekt (meist ein Haus oder eine Landschaft) konzentriert und entdecke dabei immer mehr Details, über die ich normalerweise hinwegschaue. Im Idealfall komme ich dabei in den Flow und kriege nichts anders mehr mit.
Das Tolle ist, dass man beim Zeichnen in ziemlich kurzer Zeit und mit wenig Materialaufwand etwas produziert – anders als beispielsweise beim Puppenmachen, Buchbinden und Pralinenmachen. Die Mindestausstattung, Skizzenbuch und Stift, passt in nahezu jede Tasche.
Und hinterher kann man stolz sein, sogar mit Langzeitwirkung: Eine Wand neben meinem Schreibtisch ist fast komplett mit diesen Urlaubserinnerungen geschmückt. Damit kann ich mich in kleinen Fantasiereseisen immer wieder dorthin träumen.
Ähnliche Momente der Konzentration, Achtsamkeit und des Flows erleben wohl die Menschen, die die derzeit so beliebten Ausmalbücher für Erwachsene bunt verzieren, beispielsweise Mandalas. In den Buchhandlungen liegen ganze Stapel zur Auswahl – und den Stiftfabriken gehen derzeit die Buntsstifte aus, habe ich gelesen. Mein zweites Buch enthält daher sechs wunderschöne Mandalas zum Ausmalen: „Mein Weg zu mehr Gelassenheit. Ein Impuls- und Notizbuch für innere Stärke und Balance“.
Und auch die Konzentration auf das sorgsame Gestalten von Buchstaben, das Handlettering, wirkt beruhigend und „bringt einen runter“ vom Alltagsstress. Wie unschwer zu merken, ist das inzwischen meine Leidenschaft.
Wer’s gerne theoretisch mag: Den Vorgang nennt man „Focus Shift“. Durch das Verschieben der Aufmerksamkeit weg vom Problematischen auf etwas anderes, wirkt entspannend. Nichts anderes passiert bei klassischen Atemübungen wie meinem „Entspannungsmuff“.
Übrigens: Dieser Aufsatz ist Teil meines dritten Buchs “Wechsle mal die Brille! Impulse und Methoden zur Selbststärkung im Alltag”, das im Oktober 2018 erschienen ist.
Und jetzt du: Welche Erfahrungen hast du mit (Aus)malen und Zeichnen, um dich aus dem Stress und in gute Gefühle zu bringen?
Liebe Frau Bischoff, vielen Dank für die schöne Beschreibung zum achtsamen Malen. Das klingt sehr spannend, seine Umgebung einfach bewusster wahrzunehmen. Ich denke es kommt auf eine gewisse Weiße dem intuitiven Malen sehr nah. Wobei man dabei wirklich nur nach dem Gefühl und aus dem Bauch heraus malt… Ich habe in der nähe von München einen Tagesworkshop zum intuitiven Malen gemacht http://intuitives-malen-kurse.de/ das war wirklich eine tolle Erfahrung und sehr entspannend.
Liebe Marie,
herzlichen Dank für das schöne Feedback und den interessanten Hinweis auf die tolle Kurserfahrung beim intuitiven Malen!
Das Thema „Achtsamkeit“ ist für mich derzeit besonders aktuell, weil ich „achtsames Meditieren“ lerne. Dabei gibt’s auch sehr feine Übungen, die Umgebung bewusster wahrzunehmen, z.B. sich nur auf eine bestimmte Farbe zu konzentrieren.
Viele Grüße und weiterhin viel Freude beim Malen
Sandra