Dieser Artikel von vor fünf Jahren (8. Juli 2016) stimmt zwar nicht mehr bezogen auf die Mannschaften der aktuellen Fußball-EM, aber sonst in jeder Hinsicht.
Quasi jedes Thema liefert lehrreichen Stoff für’s Seelenbalancieren – natürlich auch die derzeit viele Menschen bewegende Fußball-EM. Da waren in den letzten Wochen wirklich ein paar Schmankerl dabei:
1. Das entspannt-gelassen-freudige “Irland”-Lebensgefühl
Kleines Interview im Radio:
Frage: “Woran liegt es, dass wir Irland so positiv und voll Lebensfreude erleben?” (Gemeint waren vermutlich sowohl die Ausstrahlung der Mannschaft als auch die der oft grüngekleideten und manchmal kleeblattverzierten, begeisterungsfähigen Fans.)
Antwort eines irischen Pub-Besitzers in München: “Weil wir entspannt und gelassen sind und uns auch über kleine Erfolge freuen .”
Na, wenn DAS keine schöne Seelenbalancieren-Anleitung ist!
2. Die motivierende “Island”-Aktivierung
Hat auch Dich das “Hu!”-Ritual so beeindruckt und gefallen wie mir?! Die isländische Mannschaft hat damit dem Publikum mächtig eingeheizt – und sich von ihm einheizen lassen.Vielleicht auch die Gegner “wikingermäßig” beeindruckt? Angeblich stammt das Ritual aus Schottland. Damit alle wissen, was ich meine:
Es geht um ein gemeinsam erst langsames, dann immer schnelleres Zusammenklatschen der Hände über dem Kopf mit einem jeweils tief und intensiv ausgerufenen “Hu!”. Das verschafft garantiert ein Gemeinschaftsgefühl und erhöht den Mut.
Daraus können wir eine prima Aktivierungsübung basteln. Mach mal “den Isländer”, wenn Du merkst, dass Du müde oder unmotiviert bist! Keine Angst vor erschreckten Nachbar*innen: Man kann die Übung auch nur mit laut ausgestoßenem Atem machen, tonlos. Ich hab’s bereits allein erfolgreich neben meinem Schreibtisch ausprobiert. Macht Spaß, wirkt anregend und tut bestimmt auch gemeinsam mit dem Büroteam gut!
Und warum funktioniert die Island-Übung? Weil wir über die Körperbewegung (groß, breit, stabiler Stand), die Stimme (falls wir tönen) und das tiefe Atmen unserem Gehirn signalisieren: “Ich bin nicht müde und nicht auf der Flucht, sondern in entspannter Stärke, bereit zu Aktivität – sonst würde ich mich nicht so bewegen”. Das unterstützt die Ausschüttung entsprechender Hormone. Weil wir “so tun als ob”, fühlen wir uns tatsächlich so! Der Mechanismus ist das sogenannte “Bodyfeedback”, von dem ich Dir immer wieder erzähle. Es ist ebenso simpel wie wirksam für die Selbststärkung!
3. Der Mentalcoach: Rituale, Ruhe, Reframing
Ebenfalls im Radio wurde eine Mentalcoachfrau befragt, was man denn vom Profifußball lernen könne. Ihre drei Antworten haben mich sehr erfreut, weil sie wiederum genau meinem Seelenbalancieren–Selbststärkungsansatz entsprechen:
- Rituale, um sich und die Gemeinschaft zu stärken
- Ruhephasen, Regeneration
- auf den inneren Dialog achten: bewerte ich Dinge positiv oder eher negativ, kann ich auch Misserfolgen einen Sinn abgewinnen? [Da haben wir die von mir sehr geschätzte Methode “Reframing”/Umdeuten.]
So isses – auch wenn wir keine Fußballprofis sind …