Innere Stimmen zu erforschen, ihnen zuzuhören, sich von ihnen unterstützen zu lassen und sie selbststärkend lauter oder leiser werden zu lassen, ist eine wunderbare Coachingmethode. Auch zum Selbstcoaching ist der Ansatz prima geeignet. Du kennst vielleicht meine Empfehlung, Dir ein motivierendes inneres Inspirationsteam einzuladen und bei schwierigen Arbeitssitationen Dein inneres Beraterteam um Rat zu fragen.

Diese Selbstcoachingmethode konnte ich gerade sehr gut brauchen: Mich trieb es eine Zeitlang ziemlich um, welches BALANCE-Projekt ich als nächstes angehe und worauf ich meine Aufmerksamkeit fokussiere, also wohin ich meine Energie fließen lasse. Endlich meinen schon lange angepeilten Online-Selbstlernkurs? Wenn ja, in welchem Umfang, mit welchen Methoden/Medien und zu welchem konkreten Thema? Oder doch mein drittes Buch? Ich schwankte immer wieder hin und her, war also gar nicht in meiner Balance.

Gleichzeitig bin ich seit September 2016, als alles Nötige für mein zweites Buch und den Tischaufsteller getan war, damit beschäftigt, neue kreative Methoden auszuprobieren. Du hast ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich viel mit Handlettering experimentiere und nun sogar schon zwei kleine BALANCE-Videos erstellt habe. Das macht mir riesig Spaß!

Das fühlte sich aber so “zweckfrei” an – ich hatte kein ZIEL. Mein innerer Kritiker meckerte rum, dass ich sooo wohl absehbar nix produziere und es Zeit werde, endlich festzulegen, woraufhin ich in welchem Zeitplan mit welchen Methoden arbeite. Mein Perfektionismusantreiber  fand auch, so könne ich nicht vorgehen; das sei unprofessionell. Na danke. Ich kann mich aber noch nicht entscheiden, was ich als nächstes angehe – so weit bin ich noch nicht! Hilfe!

Wie konnte ich also dieses Problem lösen, um zufrieden und gelassen mein Ziel zu suchen?
In einer fruchtbaren Selbstcoachingsitzung fand ich heraus, dass es da noch eine andere wichtige Stimme gibt: den “australischen Springcollie” in mir.

Was das sein soll? Seit einer “Wetten-dass”-Sendung vor vielen Jahren, in der ein toller Hund viele Spielsachen auf Zuruf apportieren konnte, nennen wir in unserer Familie eifrige wuselige einsatzbereite Wesen so. Es handelte sich um einen Border Collie oder Australian Shepherd. Diese Hütehunde brauchen eine AUFGABE, die sie gut erfüllen können.

Mein innerer Hütehund will nicht nur spielen! Er ist auch gar nicht glücklich damit, wenn ihm gesagt wird, er solle sich jetzt mal eine Zeitlang ausruhen. Er will einen Auftrag, der ihn ausfüllt. Daher habe ich ihm die Parole ausgegeben, jetzt sei “Lernen und Experimentieren” angesagt! Auch der Kritiker und der Perfektionismusantreiber können gut damit leben.
Es hat funktioniert: Nun genieße ich mein Rumprobieren viel mehr und bin sicher, mein nächstes Projekt wird sich beim Tun erschließen. Es kann noch dauern, aber es wird sich klären.
In diesem Fall ist also tatsächlich mal “der Weg das Ziel”.

Übrigens: Dieser Aufsatz ist Teil meines dritten Buchs “Wechsle mal die Brille! Impulse und Methoden zur Selbststärkung im Alltag”, das im Oktober 2018 erschienen ist.

 

Und jetzt Du: Hast Du ähnliche Erfahrungen, wie Du über Deine inneren Stimmen zu mehr Gelassenheit kommen konntest?

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