… Hier die versprochene Fortsetzung zur gewinnbringenden selbststärkenden Einladung an Euer Inneres Inspirationsteam. Wer jetzt nicht ganz einordnen kann, worüber ich rede: Schaut Euch bitte den ersten Teil meines Beitrags an.

„Die Gästeliste“ hieß die Übung in Teil 1. Dabei konntet Ihr Euch überlegen, wen Ihr einladen wollt, was die besonderen Qualitäten Eurer Eingeladenen sind – und was das mit Euch selbst zu tun hat.

Das Treffen ist in Gange

Jetzt gehen wir gedanklich weiter: Ihr habt die Liste fertiggestellt und die Einladung ausgesprochen. Eure Gäste haben sich darüber gefreut und sind alle gerne gekommen. Das Treffen in angenehmem Rahmen ist bei leckerem Essen und Trinken gerade voll in Gange. Miss Piggy unterhält sich angeregt mit Gandhi und Leonardo da Vinci, Sophie Scholl mit Pippi Langstrumpf – je nachdem, wen Ihr alles eingeladen habt. Wie gesagt, die Mischung ist vollkommen individuell!

Ihr kennt das: Wenn die Gäste sich wohlfühlen, dann tauschen sie sich auch über die Gastgeberin oder den Gastgeber aus. Und weil Ihr ja nur nette Wesen und Menschen eingeladen habt, tun sie das in sehr wohlwollender Weise, vielleicht augenzwinkernd, aber auf jeden Fall positiv. Und damit sind wir bei der zweiten Übung, die ich Euch vorschlage:

Übung 2: Die wohlwollenden Tischgespräche

Holt Euch bitte wieder den Zettel von Übung 1 und übertragt die Namen Eurer Gäste von oben nach unten auf ein neues Blatt, am besten auch diesmal DIN A4 quer. Ich empfehle, für die Namen wieder ein Viertel des Platzes zu nehmen; damit bleiben daneben drei Viertel für das, was Ihr Euch jetzt notiert:

Schreibt zu jedem Gast, was er oder sie über Euch Nettes sagt – direkt zu Euch gewandt oder in einem Gespräch mit anderen Gästen, bei dem Ihr zuhört. Haltet ruhig mehrere Aussagen pro Gast fest. Immer geht es in wertschätzender Weise um Euch: “Sie/er ist … Ich mag an Dir … Besonders gefällt mir, dass er/sie … Xy hast Du ganz besonders gut hingekriegt, finde ich …”

Und dann lest alles durch und spürt nach, wie es Euch damit geht
Angenehm? Überrascht? Vielleicht erlebt Ihr sogar den Effekt, den ich beim Coaching so liebe: “So kann man das also auch sehen?!” Interessanterweise habt Ihr bei der Übung den Perspektivenwechsel ja selbst vollzogen.

Auch hier zwei fiktive Beispiele:
Wenn Leonardo da Vinci sagt: “Sie ist so kreativ und voller zukunftsfähiger Ideen” klingt das doch viel konstruktiver als die negativ-selbstkritische Selbstbeschreibung “Ich spinne und fantasiere rum, aber den Schmarrn, der mir einfällt, kann niemand brauchen.”
Und Pippi Langstrumpfs Lob, “bei Dir ist es so toll bunt und lebendig, das macht gute Laune”, fühlt sich doch besser an als “bei mir schaut’s chaotisch aus, und kein Teil passt zum anderen”.
Oder? Beides stimmt auf seine Weise, es kommt nur drauf an, wie man es sieht. Ihr habt die Wahl!

So geht’s weiter mit dem Inneren Inspirationsteam

Ich wünsche Euch viele gute Erkenntnisse und selbststärkende Gedanken aus beiden Übungen! Was Ihr aufgeschrieben habt, könnt Ihr immer wieder nachlesen, um Euch in gute Gefühle zu bringen. Das ist Selbstcoaching pur!
Ihr habt Euer ganz persönliches Inspirationsteam immer in und bei Euch! Und glaubt mir, es ist eine hilfreiche Methode, mit den Teammitglieder in Gedanken hin und wieder zu plaudern und Euch davon aufbauen zu lassen – vor allem, wenn Ihr merkt, dass Euer Innerer Kritiker sich mal wieder zu viel Raum nimmt und Euch mit seinen defizitorientierten Formulierungen niedermacht. Hört hin, was Euch stattdessen Eure wohlwollenden Inspirationswesen erzählen – dann relativiert sich vieles. Sie verhelfen Euch zu einem positiven, ressourcenorientierten, (selbst)fürsorglichen Blick auf Euch selbst!

Ich bin sicher, nicht nur ich, sondern auch andere LeserInnen hätten etwas davon, wenn Ihr hier als Kommentar erzählen würdet, was Euch die beiden Übungen gebracht haben. Herzlichen Dank dafür schon vorab!

PS: Wieder ein Nachtrag für die, die eine Theorieeinordnung mögen:

  • Dass es nicht DIE Wirklichkeit gibt, sondern wir sie durch unsere Betrachtung erst erschaffen, wird als “Konstruktivismus” bezeichnet. Ein gängiges Beispiel ist die Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Beides stimmt; wir haben die Freiheit zu entscheiden, wie wir es sehen wollen. Ein bekannter Vertreter ist Paul Watzlawick, den Ihr vielleicht von seinem Buch “Die Anleitung zum Unglücklichsein” kennt.
  • Eng damit zusammenhängend: Sich mit anderen Augen zu sehen und die Perspektive zu wechseln, gehört in den Bereich des „Reframings“, also der Umdeutung. Wer mein erstes Buch, meine Seminare und meine Blogbeiträge kennt, weiß, wie sehr ich diese Methode zur Selbststärkung schätze. Ihr könnt hier auf meinem Blog rechts oben ins Suchfenster “Reframing” eingeben, dann findet Ihr einige Beiträge dazu.

PPS:

Übrigens: Dieser Aufsatz ist Teil meines dritten Buchs “Wechsle mal die Brille! Impulse und Methoden zur Selbststärkung im Alltag”, das im Oktober 2018 erschienen ist.

 

 

 

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