Yeah, nun weiß ich’s: Ich kann Seminare nicht nur „live“, ich kann auch „Webinar“.
Bei TuSch, dem Münchner Verein für Frauen in Trennung und Scheidung, gebe ich seit Längerem ein- bis zweimal pro Jahr Workshop-Abende zu Selbststärkungsthemen. Ich habe Dir schon öfter hier davon erzählt. 2020 kamen wir mit zwei Terminen für „Erste Hilfe für die Seele“ glücklicherweise in eine Phase, in der Präsenzveranstaltungen mit Hygieneregeln machbar waren.
Diesmal war mein Vortrag mit Mitmachübungen „Denk Dich stark! Selbststärkung im Alltag“ von vornherein als Online-Veranstaltung ausgeschrieben. Am 12. August war es soweit: 20 Anmeldungen, immerhin 14 Frauen haben trotz schönsten Wetters teilgenommen. Auch wenn ich bereits viel Videokonferenz- und durch meinen Hauptjob Online-Workshop-Moderationserfahrung habe: Das hier war mein erstes Online-Seminar, bekannt als Webinar.
Mein Resümee: Ja, es klappt und funktioniert; auch die Rückmeldungen waren fein.
Allerdings ist die Energie längst nicht so hoch wie bei einem Präsenzseminar. Dort beziehe ich immer jede einzelne Person ein, alle machen mit und profitieren sichtlich. Der Austausch ist intensiver, und oft haben wir auch Spaß miteinander.
Nur die Hälfte der Teilnehmerinnen hatte an dem Abend die Kamera an – vielleicht aus Scheu, vielleicht aus technischen Gründen. Selbst die Sichtbaren haben längst nicht alle etwas gesagt. Manche der Unsichtbaren haben sich wenigstens schriftlich per Chat beteiligt, prima.
Dennoch: Für mich ist ein Webinar deutlich anstrengender und in der Summe weniger beglückend als ein Live-Abend. Ich kann’s, aber ich strebe es nicht an. Ich freue mich auf zukünftige Veranstaltungen offline, ganz im richtigen Leben.
PS: Auf dem Bild siehst Du die erste Folie meines Zoom-Vortrags: den Blick von außen auf den wunderschönen realen Seminarraum bei TuSch. Und weil es ein Bildschirmfoto ist, kannst Du mich rechts oben im Fensterchen finden.